(Montel) Die weltweite Gasnachfrage sollte bis 2026 zwar weiter wachsen, das Tempo aber nachlassen, zeigte ein Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) am Dienstag. Wachstumstreiber sind die aufstrebenden Wirtschaftsnationen.
„Nach einem Jahrzehnt ungebremsten Wachstums dürfte die weltweite Nachfrage nach Erdgas in den nächsten Jahren langsamer wachsen, da die Nachfrage in etablierten Märkten nachlässt“, schrieben Analysten der IEA in ihrem jüngsten Mittelfristausblick.
Bis 2026 sollte das jährliche Nachfragewachstum bei 1,6% liegen, zeigten die Daten. Im Zeitraum von 2017 bis 2021 lag das Wachstum bei 2,5% pro Jahr.
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe allerdings eine neue Ära für die Gasmärkte eingeläutet, die unter dem Eindruck höherer Bemühungen um Energieeffizienz und einem stärkeren Ausbau der Erneuerbaren stehe.
Besonders Europa sei auf Alternativen angewiesen, da Russland nur noch einen Bruchteil der früheren Gasmengen über Pipelines liefere.
Für die etablierten Wirtschaftsnationen in Europa, Nordamerika und im pazifischen Raum rechnete die IEA mit einem jährlichen Nachfragerückgang um 1% bis 2026.
LNG-Wachstum
Der stärkere Fokus auf LNG sollte unterdessen für eine Verschiebung am Markt in den Jahren 2025 und 2026 sorgen.
Mit dem Ausbau der Kapazitäten zur Herstellung und dem Transport von verflüssigtem Erdgas sollten schrittweise auch mehr preissensible Käufer die Nachfrage prägen.
„Das Wachstum des LNG-Angebots signalisiert eine Verschiebung zu einem globaleren Gasmarkt, der widerstandsfähiger wird und die Fähigkeit von Versorgern und Kunden stärkt, um auf plötzliche Veränderungen im Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage zu reagieren“, so die IEA.