(Montel) Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) wird die Kraftwerksstrategie noch vor Ende des Jahres vorlegen, sagte Staatssekretär Philipp Nimmermann am Montag. Diese soll den Bau von Gaskraftwerken anreizen, nach früheren Ministeriumsangaben sind für die Versorgungssicherheit 25 GW nötig.
Auf einer Konferenz der Deutschen Energieagentur (Dena) sagte Nimmermann, dass es ein Teil des Problems sei, Finanzierungs- und Unterstützungsmodelle für die Kraftwerke zu finden, da diese über weite Strecken keinen Strom produzieren dürften.
Die Kraftwerksstrategie sei dabei komplizierter als nur das Erstellen eines Zeitplans.
Die EU beschäftige sich derzeit mit der Frage, wie Deutschland die neuen Kapazitäten unterstützen könne, ergänzte Nimmermann.
Bedenken
Die Branche ist nach wie vor besorgt über das Fehlen einer klaren Strategie, da sie schätzt, dass es mindestens sechs Jahre dauern könnte, die neuen Kapazitäten aufzubauen, sodass der Regierungsentwurf bereits ein Jahr zu spät kommen könnte.
Kerstin Andreae, Chefin des Branchenverbands BDEW, erwartete, dass es deshalb schon rein rechnerisch „knirschen" werde.
Deutschland hat seine Atomkraftwerke abgeschaltet und will bis spätestens 2038 aus der Kohle aussteigen, wobei die Regierung den Kohleausstieg auf 2030 vorziehen möchte.
Auf dem Weg zur Dekarbonisierung soll auch Wasserstoff eine größere Rolle spielen, der nach und nach in den neuen Gaskraftwerken Erdgas als Brennstoff ablösen soll.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sagte Anfang des Jahres, dass seiner Meinung nach etwa 25 GW an neuen Kraftwerkskapazitäten benötigt würden, während manche Energieexperten von anderen Zahlen ausgehen.
