(Montel) Mildes Winterwetter könnte in Deutschland von Dezember bis Februar zu einem niedrigeren Gasverbrauch führen, zeigte eine Prognose des Deutschen Wetterdienst (DWD) am Donnerstag.
„Wenn das Modell stimmt, können wir dadurch Heizenergie sparen“, so Fuchs.
In den drei Wintermonaten dürften die Temperaturen bei mindestes 2 C mitteln, was über dem Durchschnittswert von 1,4 C der Referenzperiode von 1991-2020 liege, so die Prognose.
Ein kalter Winter könnte die deutsche Gasversorgung gefährden, da Russland nach Beginn seines Angriffskriegs auf die Ukraine fast kein Gas mehr nach Europa liefert.
Um sich für den Winter zu wappnen hatte die Bundesregierung verbindliche Zielmarken für die Gasspeicherfüllstände festgelegt und den Marktgebietsbetreiber THE mit dem Kauf von Gasmengen für besonders schlecht gefüllte Speicher beauftragt.
Die Maßnahmen und ein bisher milder Wetterverlauf im Herbst hatten dazu geführt, dass die Speicherstände aktuell ein Rekordniveau von 99,6% erreicht haben. Das entspricht 244,2 TWh an eingespeichertem Gas.
Einsparungen
Dennoch müsse der deutsche Gasverbrauch um mindestens 20% gegenüber den Vorjahren sinken, um ohne eine Mangellage durch den Winter zu kommen, hatte die Bundesnetzagentur (BNetzA) immer wieder betont.
Ein milder Winter könnte dabei helfen, diese Einsparungen zu realisieren, sagte BNetzA-Präsident Klaus Müller.
Allerdings „können schon ein paar kalte Tage ausreichen, dass der Verbrauch steigt und die Speicher sich schnell wieder leeren“, warnte er.
Der deutsche Gasverbrauch lag im Oktober um 29% unter den drei Vorjahresmonaten, hatte Montel berichtet.
In den Wintermonaten Dezember 2021 bis Februar 2022 lag der deutsche Gasverbrauch bei rund 400 TWh, laut Daten von Statista.
Die Speicher deckten in diesem Zeitraum 88 TWh der Gesamtnachfrage, so die Daten von Gas Infrastructure Europe.
Die Schweizer Investmentbank UBS verwies Anfang der Woche auf ein geringeres Risiko für Versorgungsengpässe angesichts der hohen Speicherstände und des milden Wetters.
Ein kalter Winter könnte laut der schwedische Bank SEB in Europa im nächsten Jahr aber immer noch zu einer Versorgungslücke von 390 TWh führen.