(Montel) Die europäischen Gaspreise sind am Donnerstagmorgen wegen der russischen Sanktionen gegen europäische Unternehmen, darunter Gazprom Germania, in die Höhe geschnellt.
Der Winterkontrakt legte ebenfalls über 10 EUR zu und handelte zuletzt bei 105,25 EUR/MWh. Der Vortagsschluss lag bei 93,75 EUR/MWh.
Am deutschen THE zeigten sich ähnliche Preisaufschläge. Hier handelte der Frontmonat zuletzt an der EEX bei 108,30 EUR/MWh, der Winter bei 112,50 EUR/MWh.
„Der Anstieg am TTF heute Vormittag hängt sicherlich mit den Germania-Sanktionen zusammen und dem Risikopotenzial für die Versorgung“, sagte Icis-Gasanalyst Tom Marzec-Manser.
Es sei aber wichtig zu verstehen, wie viel Gazprom Germanias Gasimport-Tochter Wingas tatsächlich physisch von der russischen Gazprom abgenommen habe.
Nach Angaben von Deutschlands Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat Gazprom die Lieferungen an manche seiner bisherigen deutschen Tochterunternehmen eingestellt, nachdem der Kreml am Mittwochabend eine Sanktionsliste gegen 31 europäische Unternehmen veröffentlicht hatte.
Neben Gazprom Germania selbst stehen auf dieser auch die Wingas sowie die Wieh, der ebenfalls Gasimporte zugeschrieben werden.
Laut Habeck können sich die Unternehmen die ausgefallenen Mengen am Markt beschaffen.
„Die Preise sind zwar höher, aber ich sehe derzeit keine Panik“, sagte ein deutscher Gashändler. Die Preise bewegten sich immer noch in der Nähe des Niveaus von 100 EUR/MWh, das sie die vergangenen drei Wochen gesehen hätten.
Die Flussdaten für russische Lieferungen zeigten am ukrainisch-slowakischen Grenzpunkt Velke Kapusany den dritten Tag in Folge Rückgänge und lagen bei 48 Mio. Kubikmeter/Tag, während es am Vortag 69 Mio. Kubikmeter/Tag gewesen waren. Für Freitag zeigten die Nominierungen aber wieder einen Anstieg.
Die Flüsse über die Pipeline Nord Stream 1 von Russland nach Deutschland waren zuletzt stabil bei rund 161 Mio. Kubikmeter/Tag.