(Montel) Der deutsche Stromleitkontrakt für 2022 ist am Mittwochvormittag auf den bisher höchsten Stand von mehr als 184 EUR/MWh gestiegen, getrieben von starken Zuwächsen im CO2- und Gasmarkt.
„EUA haben Gas erstmal wieder abgelöst“, sagte ein deutscher Stromhändler mit dem Blick auf die Rolle der CO2-Zertifikate.
Spekulative Akteure kauften derzeit die Zertifikate auf, verknappten damit das Angebot und die Preise stiegen, sagte er. Damit könne CO2 vor Weihnachten auch auf 100 EUR/t steigen, bestätigte er Einschätzungen vom Vortag.
Der CO2-Leitkontrakt EUA Dezember 21 erreichte am Mittwoch erneut ein neues Rekordhoch bisher von EUR 88,97/t und handelte zuletzt bei 88,78 EUR/t, 3,37 EUR höher zum Vortag.
„Gas bleibt aber weiterhin wichtig. Die Sorgen, dass Nord Stream 2 doch nicht in Betrieb geht, treibt die Preise“, sagte er weiter.
Die USA betrachten die in Deutschland noch nicht zertifizierte Pipeline als möglichen Hebel, um einen russischen Einmarsch in der Ukraine zu verhindern.
Der niederländische TTF-Gaskontrakt für Januar stieg zuletzt um 6,67 EUR auf 102,47 EUR/MWh, zeigten Daten der Börse Ice Endex.
Der deutschen Strompreise stiegen am Mittwoch entlang der Kurve, der Frontmonat legte zuletzt um 14,34 EUR auf 261,34 EUR/MWh zu.
Ein deutsches Gaskraftwerk mit einer Effizienz von 50% erreichte für kommendes Jahr zuletzt ein kurzfristiges Kostenniveau von fast 180 EUR/MWh, rund 15 EUR höher zum Vortag, zeigten Montel-Berechnungen.