(Montel) Die russischen Gaslieferungen in die EU und nach Moldawien über die Ukraine sind im vergangenen Jahr um 45% auf den niedrigsten Stand seit fast drei Jahrzehnten gesunken, zeigten Daten des ukrainischen Gasnetzbetreibers (GTSOU) am Dienstag.
Insbesondere die Inbetriebnahme neuer Gaspipelines unter Umgehung der Ukraine – wie die Turkstream-Route über die Türkei – sowie die niedrigere EU-Nachfrage und beträchtliche Gasreserven hatten zu dem Rückgang geführt.
Das Transitvolumen lag im vergangenen Jahr rund 14% unter der vom russischen Energiekonzern Gazprom gebuchten Kapazität von 65 Mrd. Kubikmetern.
Für den Zeitraum 2021-2024 hat das Unternehmen daher die gebuchte Kapazität auf 40 Mrd. Kubikmeter/Jahr reduziert.
Der Transport in westliche Länder sank im vergangenen Jahr um 32% gegenüber 2019 auf 51,9 Mrd. Kubikmeter, während der Süd-Transit auf 3,9 Mrd. Kubikmeter fiel – ein Rückgang um 70%.
Gasimporte
Unterdessen stiegen die Gasimporte der Ukraine aus EU-Ländern im Jahr 2020 um 12% auf 15,9 Mrd. Kubikmeter, wie die GTSOU-Daten zeigten.
Die Importe aus der Slowakei betrugen 10,2 Mrd. Kubikmeter, was einem Anstieg von 11% entspricht, während die Lieferungen aus Ungarn um 14% auf fast 4,2 Mrd. Kubikmeter stiegen.
In dem Zeitraum waren 10,1 Mrd. Kubikmeter der importierten Lieferungen für Untergrundspeicher vorgesehen.